Ostsee-Zeitung-Bürgerdialog zum Tourismus in Stralsund

Beim Bürgerdialog am 14. November 2022 war die Meinung der Einwohnerinnern und Einwohner aus Stralsund und der Umgebung zum Tourismus in der Region gefragt. 15 interessierte Gäste verfolgten den Bürgerdialog der von Kay Steinke (Leiter OZ-Lokalredaktion Stralsund) moderiert wurde live vor Ort und viele weitere über einen Live-Stream im Internet. Im Zentrum des Abends stand die Frage: Welcher Tourismus tut MV gut?

Als Podiumsgäste standen Roland Völcker (stellv. Leiter des Bereichs Entwicklung im Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.), Eike Sadewater (Geschäftsführer der Stralsund Hotels "Scheele Hof" und "Hotel Maakt"), Claudia Müller (MdB für Bündnis 90/Die Grünen und Tourismuskoordinatorin der Bundesregierung), Fabian Schwabe (EventmanagerFest/Soundprojekt und Co-Veranstalter Wallensteintage), Rick Mähl (Geschäftsführer und Chefkellner des Stralsunder Restaurant Fishermänns) und Sebastian Tacke (Inhaber und Geschäftsführer Tacke Privathotels) der Diskussion zur Verfügung.

Zusammenfassung des Bürgerdialogs

  • Der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) in Stralsund wäre laut Aussage der Teilnehmenden der Diskussion in schlechten Zustand. Gäste, insbesondere bei Ausflügen in das naheliegende Zingst, wären auf das Auto angewiesen, da der ÖPNV nicht in der nötigen Frequenz fahren würde. Trotz dieser Schwierigkeiten wird die Idee einer autofreien Innenstadt, insbesondere eines autofreien Marktplatzes, als Chance für Stralsund betrachtet. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Verkehrskonzept der Altstadt bislang keine autofreie Zone vorsieht, und damit die Umsetzbarkeit in Frage steht. Insbesondere für Reisebusse müsse es Ausnahmen geben.
  • Die Bedeutung einer ganzjährigen Betrachtung des Tourismus wird betont, wobei kulturelle Veranstaltungen als saisonverlängernde Maßnahme angesehen werden. Die Kultur in Stralsund wurde als „eingeschlafen“ beschrieben, und es wurde empfohlen, sich an erfolgreichen Veranstaltungen, wie den Schweriner Schlossfestspielen, zu orientieren. Die Notwendigkeit eines „Signature“-Events für Stralsund wurde hervorgehoben. Qualität im Tourismus wird als entscheidend betrachtet. Die Mitfinanzierung der Kultur durch eine Bettensteuer würde befürwortet werden. Dabei wurde auch darauf hingewiesen, dass Stralsund trotz seiner Qualitäten die Zimmer/Übernachtungen vergleichsweise günstig anbietet.
  • Bei ausländischen Gästen sehen die Teilnehmenden der Diskussion noch Wachstumspotential. Hindernis sei die internationale Bekanntheit von Mecklenburg-Vorpommern. Ein verstärktes Marketing in Richtung Skandinavien und Polen wäre eine Chance. Derzeitige Gäste wären eher Tagestouristen; mit einer Vermarktung könnten längere Aufenthalte und Umsätze für die lokale Wirtschaft steigen.
  • Die Überfüllung der Altstadt im Sommer, die Nichteinhaltung von Regeln im Naturschutzgebiet und die schlechten Fahrradwege für Touristen sehen die Diskutierenden als größte Herausforderungen. Ebenfalls wurde die  Ausländerfeindlichkeit als großes Problem angesprochen. Grundsätzlich besteht allerdings Einigkeit, dass Stralsund trotz gelegentlicher Überfüllungstendenzen im Sommer keine großen Akzeptanzprobleme für den Tourismus habe.
  • Als Hauptherausforderungen wurden am Ende der Diskussion der innerstädtische Verkehr, die Verbesserung der Angebotsqualität und die internationale Bekanntheit genannt.

Dieser Bürgerdialog wurde von der Ostsee-Zeitung organisiert und veranstaltet. Es war der vierte von insgesamt neun Bürgerdialogen, die der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen seiner Dialogkampagne #IdeenMachenTourismus begleitet hat.

Veranstaltungsort

Störtebeker Brauquartier

Greifswalder Chaussee 85 • 18439 Stralsund

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Termine

Veranstaltungszeit

Donnerstag, 10.11.2022

18:00 - 20:00 Uhr

Hinweis

Die Inhalte auf dieser Seite stellen nicht die Meinung des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. dar. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung der Wortmeldungen von anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Aussagen kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.