Ostsee-Zeitung-Bürgerdialog zum Tourismus in Rostock-Warnemünde

Zusammenfassung des Bürgerdialogs

• Die Teilnehmenden der Diskussion betonten die Notwendigkeit, generationenübergreifende Impulse zu schaffen, um ein kulturell und vernetztes Warnemünde zu gestalten. Tourismus habe in der Vergangenheit zu wenig zu einem Mehrwert für das Leben entwickelt. Die Entfremdung zwischen Gästen und Einheimischen aufgrund fehlender Gelegenheiten für Austausch wird als Problem identifiziert. Ein Grund hierfür sei, dass sich Großprojekte wie den Teepott und das Kurhaus in Privathand befänden und die aufgerufenen Saalmieten würden die Nutzung für Veranstaltungen unrentabel machen. In Bezug auf Veranstaltungen sollten diese Gemeinschaftsorte besser zugänglich sein für Anbieter von Events.
• Es kam Forderung nach der Entwicklung Warnemündes zu einem ganzjährigen Tourismusstandort auf. Allerdings wurde in diesem Diskussionspunkt erneut darauf hingewiesen, dass es an qualitativen kulturellen Angeboten mangelt, insbesondere für junge Menschen. Die Beschränkung auf nur drei Veranstaltungen pro Jahr in der Neptun Disco und das Vorhandensein von nur zwei Museen (Ringelnatz und Heimatmuseum) wurden von den Einwohnerinnen und Einwohnern als unzureichend betrachtet. Gleichzeitig wurde angemerkt, dass sich die Saison mittlerweile bereits über mehr als sieben Monate im Jahr erstrecke.
• Die Diskussion hebt die Problematik regionaler Wirtschaftskreisläufe hervor, da die Konsumwaren häufig aus entfernteren Städten wie Hamburg und Kiel bezogen werden. Obwohl Rostock als ganzjährig touristisch attraktives Ziel betrachtet wird, wird auf die noch ausbaufähige Nebensaisonauslastung hingewiesen. Dabei wird betont, dass Entscheidungen und Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Naturschutz, gesellschaftlicher Verträglichkeit und Tourismuswachstum getroffen werden sollten. Der Einfluss von Kreuzfahrtschiffen auf die Feinstaubentwicklung und die Sauberkeit der Strände wurde als wichtige Anliegen des Naturschutzes genannt. Obwohl die Kreuzfahrt als positiver Wirtschaftsfaktor betrachtet wird, wird darauf hingewiesen, dass die erwirtschafteten Gelder nicht immer positiv auf die Region zurückfließen.
• Die Schmutzbelastung der Parks durch den Tourismus, die Bedrohung durch den Klimawandel, und die Notwendigkeit einer bewussteren Verwaltung wurden ebenfalls hervorgehoben. Es wurde betont, dass die Natur und das historische Erbe Warnemündes die Hauptanziehungspunkte für Touristen sei. Die Diskussion appelliert an ein gesteigertes Bewusstsein für den Tourismus in der Verwaltung und eine nachhaltige Entwicklung, die den Erhalt dieser Attraktionen sicherstellt.
• Es wurde angemerkt, dass für Warnemünde bereits eine Verordnung zum Schutz neuen Wohnraums existiere, damit dieser nicht für Ferienwohnungen genutzt wird, den Behörden die Schwarzvermietung durch Einwohnerinnen und Einwohner bekannt sei, aber es würde nichts dagegen unternommen.

Dieser Bürgerdialog wurde von der Ostsee-Zeitung organisiert und veranstaltet. Es war der fünfte von insgesamt neun Bürgerdialogen, die der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen seiner Dialogkampagne #IdeenMachenTourismus begleitet hat.