Nordkurier-Bürgerdialog zum Tourismus in Waren (Müritz)

Zusammenfassung des Bürgerdialogs

• Die kurze, aber intensive Tourismussaison wird als Herausforderung betrachtet, und der Wunsch nach einer längeren, gleichmäßigeren Saison wurde geäußert. Die Stadt Waren (Müritz) sei im Sommer überlaufen, biete aber im Winter mehr gastronomische Angebote im Vergleich zu ähnlich großen Städten wie Demmin. Teilnehmende bemerkten, dass in Neubrandenburg der Tourismus vernachlässigt wurde. Es wird darauf hingewiesen, dass bestehende Konzepte umgesetzt werden müssen, bevor neue Konzepte erstellt würden.
• Um die durchschnittliche Aufenthaltsdauer zu verlängern, wird die Notwendigkeit betont, Touristen durch attraktive Angebote länger in der Region zu halten. Es wurde darauf hingewiesen, dass der Tourismus nicht Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste bedeute. Weitere Angebote gehören dazu. Deshalb wurde Kritik an der Präsentation und Beschilderung von Radwegen geäußert und es wurde nach dem Stand des Radwegelückenbebauungsprogramms gefragt. Mit der Idee eines Radstempels zur Förderung weniger bekannter Ausflugsziele wird vorgeschlagen, zusätzliche Anreize für Gäste zu schaffen. Allerdings beeinträchtige die fehlende Toiletteninfrastruktur die Erkundung neuer Routen.
• Tourismus wird als unerlässlich für die Entwicklung betrachtet. Jedoch kam in der Diskussion die Frage nach den Ursachen der Sorgen vor vielen Menschen auf. Die Bedeutung von Gastfreundlichkeit und dem Tourismus als Lebensgrundlage wurde deutlich betont. Es wird darauf hingewiesen, dass es keine Alternative zum Tourismus als Arbeitsquelle gäbe.
• Der erhebliche Anstieg von Ferienwohnungen und die Verdrängung von Wohnraum wurden als Problem betrachtet. Laut den Diskutierenden müsse die Stadt eine Balance zwischen der Notwendigkeit von Tourismus und der Bereitstellung von ausreichendem Wohnraum finden. Dabei wurde Kritik an fehlenden Informationen zu Einbindungs- und Entscheidungsprozessen der Einwohnerinnen und Einwohner geäußert. Die Notwendigkeit von klaren Regeln für die Verwaltung von Ferienwohnungen wurde nachdrücklich betont.
• Es gab Vorschläge besondere, neue Schwerpunkte für die Tourismusentwicklung zu identifizieren, wie beispielsweise das Angeln. Gleichzeitig könne mit einem Lebensraumgestaltungskonzept, das Wirtschaftsfaktoren mit Attraktivitätsfaktoren verbindet, eine verträgliche Entwicklung gelenkt werden. Lokale Vorteile, wie kostenlose Jahresangelkarten für Kinder, werden als positive Maßnahmen für die Gemeinschaft identifiziert. Solche sollten ausdrücklich stärker ausgebaut werden.
• Insgesamt zeigte die Diskussion, dass eine ausgewogene Entwicklung des Tourismus in der Region sowohl infrastrukturelle als auch soziale Aspekte berücksichtigen muss. Der Fokus liegt darauf, den Tourismus als eine Lebensgrundlage zu betrachten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Gemeinschaft berücksichtigt werden.

Dieser Bürgerdialog wurde vom Nordkurier organisiert und veranstaltet. Es war der neunte von insgesamt neun Bürgerdialogen, die der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen seiner Dialogkampagne #IdeenMachenTourismus begleitet hat.