Nordkurier-Bürgerdialog zum Tourismus im Peenetal
Beim Bürgerdialog am 24. Januar 2023 war die Meinung der Einwohnerinnern und Einwohner aus Anklam und der Umgebung zum Tourismus im Peenetal gefragt. 22 interessierte Gäste verfolgten den Bürgerdialog der vom Nordkurier-Chefredakteur Gabriel Kords moderiert wurde. Im Zentrum des Abends standen die Fragen: Wie denken die Einwohnerinnen und Einwohner über den Tourismus in ihrer Region? Was ist gut und wo gibt es Verbesserungspotential?
Als Podiumsgäste standen Roland Völcker (stellv. Leiter des Bereichs Entwicklung im Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.), Stefan Krüger (Inhaber des Hofcafé Krüger), Jan Poleske (Investor und Inhaber des Hotels Alte Post) und Antje Enke (Inhaberin des Unternehmens Abenteuer Flusslandschaft) der Diskussion zur Verfügung.
Zusammenfassung des Bürgerdialogs
- Anklam und die Peeneregion befinden sich aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohner auf einem guten Weg und die Region wird immer attraktiver. Neue touristische Angebote wie das IKAREUM und das Theater würden die Lebensqualität spürbar verbessern. Nachholbedarf sehen die Einwohnerinnen und Einwohner beim Anklamer Bahnhofsgebäude, das aktuell gesperrt wäre und für ankommende Gäste wenig einladend wirken würde sowie dem Ausbau von Schlecht-Wetter-Angeboten und Angeboten in der Nebensaison. Mit der Burg Landskron und der Burg Spantekow gäbe es noch weiteres, brachliegendes Potential abseits der Küsten. Auch beim gastronomischen Angebot für Familien wäre noch Luft nach oben. Jedoch hätte es die Region in den letzten Jahren vor allem durch negative Berichterstattung in den Medien bezüglich des Rechtspopulismus auch schwer gehabt, als Ausflugs- und Reiseziel bekannter zu werden.
- Naturnahe Erlebnisse, z. B. im Anklamer Stadtbruch, würden zunehmend nachgefragt, was bei den Einwohnerinnen und Einwohner zu Sorgen führe, dass der touristische Druck auf die Natur zu stark werden könne und es hier zu einem ähnlichen Massentourismus wie auf Usedom komme, wenn die Besucherströme nicht rechtzeitig gelenkt würden. Die Infrastruktur z. B. Parkplätze wäre nicht ausreichend mitgewachsen. Hierbei könnten auch neue, alternative Erlebnisrouten Abhilfe schaffen. Jedoch wird bemängelt, dass der Amtsbereich Anklam Land aus dem regionalen Tourismusverband Vorpommern e. V. ausgetreten sei und somit der Zugriff auf die Beratungsmöglichkeiten für die Entwicklung fehlen würde. Insgesamt wünsche man sich eine regionsübergreifende Entwicklung von Konzepten unter Einbindung der Einwohnerinnen und Einwohner.
- Als positives Beispiel für die Beteiligung von Einwohnerinnen und Einwohner wurde die Arbeitsgruppe zum IKAREUM hervorgehoben. Gleichzeitig wurde bemängelt, dass die umliegenden Dörfer in der Entwicklung von Tourismusangeboten nicht ausreichend berücksichtigt und die Menschen nicht immer mitgenommen würden. Jedoch sehe man sich insgesamt auf einem guten Weg, die Akzeptanz für den Tourismus zu erhalten und die positive Entwicklung weiter zu fördern. Als Idee wurden hier regelmäßige Tourismusstammtische eingebracht, die Einwohnerinnen und Einwohnern ihre Möglichkeiten, vom Tourismus zu profitieren, aufzeigen und gleichzeitig zur Vernetzung lokaler Anbieterinnen und Anbieter beitragen könnten. Auch das ehrenamtliche Engagement müsse weiter gefördert werden.
- Positiv hervorgehoben wurde, dass sich die Region Schritt-für-Schritt entwickeln würde, und davon profitiere, Gäste von der Insel Usedom abzuwerben, die nach Ruhe suchen würden. Ein Problem sei jedoch, dass der stattfindende Tourismus in kleineren Gemeinden durch die Statistikvorgaben nicht erfasst würde und daher kaum Möglichkeiten bestünden, neue Vorhaben mit Fördermitteln in die Umsetzung zu bringen. Fördermittel würde es nur für vom Land prädikatisierte Orte geben. Damit würden Entwicklungschancen vertan und es komme zum Investitionsstau z. B. bei Bootsliegeplätzen in Alt Plestin und Sophienhof. Es wären außerdem Lückenschlüsse bei Wasserwanderrastplätzen auf langen Strecken nötig z. B. bei Jarmen und der naturverträgliche Ausbau der bestehenden Rastplätze.
Dieser Bürgerdialog wurde vom Nordkurier organisiert und veranstaltet. Es war der siebte von insgesamt neun Bürgerdialogen, die der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. im Rahmen seiner Dialogkampagne #IdeenMachenTourismus begleitet hat.
Hinweis
Die Inhalte auf dieser Seite stellen nicht die Meinung des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. dar. Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung der Wortmeldungen von anwesenden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Aussagen kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.